Ministerbesuch bei MWI AG
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) zu Besuch in den Räumen der MWI Micro Wave Ignition AG (Dezember 2017)

Winfried Hermann , Armin Gallatz
MWI-Vorstand Armin Gallatz stellte dem Minister den heutigen Stand der Entwicklung vor: „Wir sind in der Lage, Serienmotoren, sowohl Benzin als auch Diesel mit Mikrowellenzündung zu starten und hierbei sowohl Treibstoff einzusparen, als auch Schadstoffe drastisch zu senken.“
Das von MWI entwickelte, patentierte Zündverfahren ermöglicht, die neuesten EU-Vorgaben zu Verbrauch- und Schadstoffreduktion umzusetzen. „Tatsächlich, und nicht per ‚modifizierter Software‘ “ fügt Armin Gallatz etwas schmunzelnd hinzu.
Für die Nutzung der Zündtechnologie müssen bisherigen Motorkonstruktionen nicht besonders angepasst werden: so wird beim Benziner lediglich Zündkerze gegen Mikrowelleneinkopplung getauscht.
Auf dem MWI Motorenprüfstand haben die Entwickler in einem Serienmotor einen Zylinder mit Zündkerze, einen zweiten Zylinder mit Mikrowelleneinkopplung bestückt und so Zündverhalten, Temperatur und Treibstoffverbrauch im direkten Vergleich. „Die heute vorliegenden Messergebnisse zeigen zweistellige Verbrauchs- und Schadstoffreduktion“ so der Vorstand.
Elektromobilität ist heute das vorherrschende Schlagwort. Wie passt hier die MWI Technik hinein, möchte der Verkehrsminister vom Entwicklerteam wissen. „Die Technik ergänzt diese„, so der Vorstand, „Verbrennungsmotoren dienen als ‚Range Extender‘, also a
ls Mittel zur Erhöhung der Reichweite eines Fahrzeugs“ Darüber hinaus sind Verbrennungsmotoren in der Schifffahrt, im Flug- und Schwerlastverkehr über die nächsten Jahrzehnte hinaus unverzichtbar„.
Die duale Hochschule Baden-Württembergs – Technologiepartner der MWI AG – vertreten durch Dr. Hartmuth Diery und Prof. Wolf Burger, präsentierten heutige synthetische Kraftstoffe, deren Zündungsmöglichkeiten durch das MWI Labor derzeit getestet wird sowie verschiedene Entwicklungen aus dem Bereich der E-Mobilität. “
Es gibt nicht eine Antwort auf heutige gesellschaftliche Herausforderungen und vordringliche Umweltprobleme, die Bündelung aller technischen Möglichkeiten zur Verbesserung von Effizienz und Schadstoffreduktion ist die Antwort„, so Prof. Burger zu Minister Hermann und den Anwesenden. Die duale Hochschule BW ist die Hochschule des Landes, unabhängig von Großkonzernen und kooperiert mit Überzeugung mit mittelständischen, innovativen Forschungseinheiten wie der MWI AG.
Verkehrsminister Hermann zeigte sich beeindruckt und interessiert an den vorgestellten Innovationen. „In der Tat habe ich es in der Vergangenheit vermisst, dass deutsche Unternehmen konsequent auf neue Technologien setzten. Wir könnten in Deutschland mehr saubere Mobilität herstellen als wir es derzeit tun.“ In Gesprächen mit den Entwicklern von MWI brachte der Minister noch einiges über die Ideen aus Empfingen in Erfahrung. Sein Fazit: „Diese Forschungseinrichtung ist auf dem richtigen Weg“
(Bildnachweis und Text: Hans Schach, freier Fachjournalist)